Nach dem Prinzip des Horsemanship darf man sich als Horseman bezeichnen, wenn man ein sensibles Gespür für das Verhalten des Pferdes hat, es versteht, Signale erkennt und einschätzen kann.
Ziel ist ein harmonisches Miteinander und das Pferd so gut kennenzulernen, dass man seine Bedürfnisse wahrnimmt, und sein Vertrauen und Respekt gewinnt.
Horsemanship erfolgt in der Regel vom Boden aus und basiert auf Körpersprache. Oft wird es deshalb auch als Bodenarbeit bezeichnet. Um eine harmonische Beziehung zwischen Mensch und Pferd aufbauen zu können, muss der Mensch sein Pferd und dessen Signale zu verstehen lernen.
Für Horsemanship braucht man lediglich ein Knotenhalfter, ein langes Arbeitsseil, sowie vor allem ein grundsätzliches Verständnis über die Gedankenwelt und das Verhalten der Pferde.
Bei der Auswahl des Knotenhalfters sollte nicht gespart werden und es ist zu beachten, dass es weder zu dick, noch zu dünn sein darf. Es sollte ebenfalls nicht zu weich und nachgiebig sein, dennoch anschmiegsam und komfortabel für das Pferd. Damit die empfindliche Nasenpartie des Pferdekopfes, sowie dessen Gesichtsnerven unbeschadet bleiben, muss das Knotenhalfter richtig verknotet werden.
Das Arbeitsseil- auch Rope genannt kann nach persönlichen Vorlieben des Trainers ausgewählt werden. In der Regel hat es eine Länge von 4- 6 Metern und einen festen Kern, um möglichst komfortabel in der Hand zu liegen. Die meisten Ausführungen haben ebenfalls eine Lederklatsche am Ende.
Pferde stehen über eine festgelegte Rangordnung miteinander in Verbindung. In einer Herde bestehend aus mehreren Pferden hat jeder seinen Platz unter dem ranghöchsten Tier. Im Umgang mit dem Pferd sollte der Mensch/ Trainer stets die Rolle des ranghöchsten Mitglieds einnehmen.
Der Rang wird durch den Grundsatz “Wer bewegt Wen” geklärt. Das ranghöhere Mitglied dominiert die Gruppe und kann durch seine Stellung die anderen Mitglieder wegbewegen. Durch negative, jedoch niemals aggressive Reize wird dem Pferd im Rahmen der Bodenarbeit signalisiert, welches Verhalten unerwünscht ist. Durch Bestätigung in Form von Stimm- oder Streichellob bestärkt und belohnt der Mensch hingegen für erwünschtes Verhalten. Aus Sicht des Horsemanship ist neben Stimm- und Streichellob, die höchste Form der Bestätigung jedoch die Pause nach einem gegebenen Reiz.
Deshalb sollte sobald eine Aufgabe auch nur ansatzweise erfolgreich absolviert wurde, der Druck unverzüglich nachlassen und dem Pferd eine Pause gewährt werden. Durch die Pause erkennt das Pferd, dass sein Verhalten in der abverlangten Situation positive Auswirkungen zur Folge hat.
Pferdetrainer Pat Parelli ist durch seine Trainingsmethoden in Deutschland bekannt geworden. Durch eine Abfolge von sieben aufeinanderfolgenden Schritten zeigt er, wie Mensch und Pferd zu einer harmonischen Einheit heranwachsen können.
Eine der bekanntesten Methoden von Pat Parelli sind die Seven Games. Angelehnt ist die Seven Games Methode an die Natur des Pferdes und die Art und Weise, wie Pferde in der Herde untereinander kommunizieren. Ziel der Spiele und Übungen ist es, eine gute Vertrauensbasis zwischen Reiter und Pferd aufzubauen und die Kommunikation zueinander zu verbessern. Durch klare Trainingsanweisungen erhält das Training einen roten Faden.
Egal für welche Trainingsmethode man sich am Ende entscheidet; am wichtigsten ist ein gewisses Maß an Sensibilität für das Verhalten des Pferdes und die Bereitschaft sich mit ihm beschäftigen zu wollen und ihm mit viel Achtsamkeit, Respekt und Liebe zu begegnen.